Courage ehren mit Musik
Aller zwei Jahre wird der Radebeuler Couragepreis in der Friedenskirche verliehen – ein Preis für Menschen, die ein besonderes Maß an bürgerschaftlichem Engagement und Zivilcourage gezeigt haben. Zur diesjährigen Preisverleihung durften wir, das Radebeuler Akkordeon Quartett (RAQ), die musikalische Umrahmung übernehmen.
Der Couragepreis wird in zwei Dimensionen vergeben, der lokalen und der internationalen. Der Preisträger in der lokalen Ebene war dieses Jahr Ingolf Brumm, ein Meißner Bauunternehmer, der sich für die Integration der in Meißen angekommenen Flüchtlinge und gegen rechtsextreme Strömungen stark macht. Preisträgerin in der internationalen Ebene war die Polin Marta Siciarek. Sie leitet das Immigration Support Center in Gdansk. Dieses hat eine Vielzahl an Projekten initiiert, die Flüchtlingen bei der Integration in die polnische Gesellschaft helfen sollen.
Ich persönlich war sehr beeindruckt von der Charakterstärke der Preisträger. Doch so gut, wie die Laudatoren Frank Richter (MdL) und Thomas De Maizere (MdB) diese beiden Menschen mit ihren Stärken und auch Schwächen beschrieben haben, kann ich es hier nicht in Worte fassen. Besonders gut gefallen hat mir die Rede der internationalen Preisträgerin, die mit ihrer polnischen Sicht auf die Dinge aber auch mit viel Humor gespickt war.
Zwischendurch hallten immer wieder unsere Stücke durch die Kirche. Wir spielten„Aufzug“ von Daniel Speer, „Caprice“ von Wolfgang Newy, die schwedische Volksweise „Ack Värmeland, du sköna“, den 1. Satz aus Karl Jenkins Suite „Palladio“sowie die Sätze „Gebet“ und „Toccata“ ausLeon Boellmanns „Suite Gothique“.
Die Friedenskirche hat eine tolle Akustik, die die Töne und hoffentlich auch die Emotionen unserer Stücke bis in die letzten Reihen getragen hat. Schlussendlich wurden unser Spiel mit einem kräftigen Applaus belohnt und wir durften sogar noch eine Zugabe spielen: das bulgarische Stück „Wedding Rachenitsa“ von Georgi Galabov.
Den Publikumsreaktionen nach zu urteilen ist es uns gelungen, eine hervorragende Ergänzung zu dieser großartigen Veranstaltung zu bieten! Toll, dass wir das geschafft haben!
Jakob Fleischmann, Mitglied des RAQ